So kannst Du kinderleicht selbst einschätzen, ob Du den Job bekommst.
Nach dem Bewerbungsgespräch auf Rückmeldung zu warten, kann nervenaufreibend sein. Es ist aber nicht notwendig, nur zu hoffen und zu bangen oder zu mutmaßen, welchen Eindruck man beim Bewerbungsgespräch tatsächlich hinterlassen hat.
Wie gut das Gespräch verlaufen ist, lässt sich an diesen Punkten relativ leicht ablesen:
Das Gespräch dauert länger als geplant
Vorstellungsgespräche unterliegen einem engen zeitlichen Ablauf. Normalerweise haben die Personalverantwortlichen Anschlusstermine und müssen sich deshalb relativ strikt an den Terminplan halten. In der Regel kann man in kaufmännischen und technischen Positionen zumindest mit einer Gesprächsdauer von einer Stunde rechnen.
Manchmal erhält man auch bereits im Vorfeld die Information, wie lange man sich für das Gespräch terminlich frei halten sollte.
Dauert das Gespräch deutlich länger als angekündigt, darfst Du Dich sich freuen: Du hast das Interesse Deines Gesprächspartners definitiv geweckt!
Du bist mit dem Gesprächspartner auf einer Wellenlänge
Wenn Du Dich mit Deinem Gegenüber gut verstehst, merkst Du das sofort: Das Gespräch verläuft ungezwungener als üblicherweise, ein Wort ergibt das andere, es gibt keine unangenehmen Pausen. Die Auffassungen über verschiedene Themen sind ähnlich, man ist vielleicht oft der gleichen Meinung. Bei Bewerbungsgesprächen darf übrigens auch gelacht werden – auch das ist ein positives Zeichen für ein erfolgreiches Gespräch.
Meist geht es hier nicht nur um persönliche Sympathie, sondern auch darum, dass Du gut in die Unternehmenskultur oder auch zur ausgeschriebenen Stelle passen könntest. Auch wenn der Personaler Dich mehrfach mit Deinem Namen anspricht, ist das ein positives Signal. Es bedeutet, dass Du einen bleibenden Eindruck hinterlassen hast und er sich Deinen Namen bereits eingeprägt hat.
Auch wenn sich Dein Gegenüber beim Beantworten Deiner Fragen sehr viel Zeit nimmt und Dir viele Einzelheiten und Details zur Position vermittelt, sind dies positive Anzeichen dafür, dass das Vorstellungsgespräch gut läuft. Dann möchte er Dir die Stelle nämlich schmackhaft machen.
Diese Fragen signalisieren starkes Interesse an Dir
> Für ein eventuelles Zweitgespräch – gibt es eventuelle Terminwünsche oder Zeiten, wo keine Termine möglich sind?
Der/die Recruiter/in taktet innerlich bereits die zweite Gesprächsrunde ein.
> Welche Referenzen können Sie uns zur Verfügung stellen?
Wenn einmal Referenzen eingeholt werden, bist Du definitiv schon in der engeren Wahl. Dann ist Dein Gegenüber bereits von Deiner fachlichen und persönlichen Eignung überzeugt, braucht aber für eine Entscheidung noch eine externe Meinung.
Der Carpe Diem Experten-Tipp: überlege Dir bereits vor dem Gespräch, wen Du als Empfehlungsgeber/in nennen könntest. Kontaktiere diese Person und kläre das im Vorfeld bereits ab! Dann kannst Du direkt beim Bewerbungsgespräch ganz locker gleich Telefonnummer oder e-mail Adresse weitergeben.
> Haben Sie sich auch auf andere Stellen beworben?
Diese Frage wird einerseits gestellt, um herauszufinden, in wie fern man konkret an einer Position wie der ausgeschriebenen interessiert ist oder einfach „nur“ einen Job sucht. Außerdem scannt der/die Recruiter/in damit Deinen zeitlichen und persönlichen Einsatz für einen neuen Job.
> Liegen Ihnen weitere Jobangebote vor? Wie sieht es grundsätzlich im Bewerbungsprozess aus? Gibt es schon Zweitgespräche, Schnuppertermine bei anderen Firmen?
Stellt man die diese Frage, wird abgefragt, wie schnell man handeln muss, um Dich als zukünftige/n Mitarbeiter/in zu gewinnen.
Die Körpersprache Deines Gegenübers
Jeder Mensch kommuniziert natürlich auch nonverbal – so auch Personalverantwortliche. Wenn während des Gespräches gelächelt und genickt wird, wenn es Augenkontakt zwischen euch gibt und sich der/die Gesprächspartner/in Dir zuwendet, sind das positive Signale. Auch Begrüßung und – vor allem – Verabschiedung lassen viel auf den Erfolg des Gespräches schließen. Händedruck, Augenkontakt und vielleicht noch ein wohlwollendes „Wir hören uns!“ – besser kann’s nicht laufen!

Du wirst aufgefordert, Dich bei im Nachhinein auftauchenden Fragen zu melden.
Das Aushändigen einer Visitenkarte gehört grundsätzlich zum Standard bei fast allen Bewerbungsgesprächen. Achte aber auf alle Fälle darauf, was der/diejenige dabei sagt. „Da haben Sie auch meine Durchwahl/ meine Mobilnummer drauf. Sie können sich natürlich auch nach dem Gespräch melden, sollten noch Fragen auftauchen.“, klingt so, als wäre das Gegenüber an weiterem Kontakt interessiert. Soweit es Sinn macht und nicht aufgezwungen wirkt, sollte man dieses Angebot auch in Anspruch nehmen – allerdings nur mit gut durchdachten und sinnvollen Fragen oder einem kurzen email, in dem man sich für das Gespräch bedankt und nochmals Interesse für die Stelle bekundet.
Auch Aussagen wie: „Lassen Sie es mich bitte wissen, wenn Sie sich anderswo vorstellen oder es bei anderen Unternehmen Fortschritte im Bewerbungsprozess gibt“ oder „Wir rufen uns innerhalb der nächsten Woche zusammen” sind ein gutes Zeichen.
Darfst Du nachhaken?
Ja, auf alle Fälle – aber alles eine Frage des Zeitpunktes. Die meisten Personalverantwortlichen haben Verständnis dafür, wenn Sie sich nach dem Stand Ihrer Bewerbung erkundigen. Allerdings musst Du dem Unternehmen etwas Zeit geben, um die für die Besetzung der Stelle notwendigen Entscheidungen zu treffen. In der Regel solltest Du zumindest eine Woche warten, bevor Du das erste Mal nachhakst.
Ob Du den Job bekommst oder nicht hängt nicht von Dir allein ab. Wenn es nicht geklappt hat, muss das nicht bedeuten, dass das Bewerbungsgespräch schlecht gelaufen ist. Andere KandidatInnen waren Dir vielleicht eine nur Nasenlänge voraus…